Nachdem uns kurzfristig unser Innenarchitekt abgesagt hat, fuhren wir nun vollkommen unvorbereitet zum Bemusterungstermin für die Fußböden. Erster Step war den Baubiologen von Roth in der Alle der Kosmonauten zu treffen. Mit ihm habe ich vorab schon ein Telefont gehabt und habe ihm erzählt, dass wir gerne im 1. und 2. OG einen Designer Fußboden haben wollen, da dieser wasserunempfindlich, einen sehr hohen Abrieb hat, nicht so schnell kaputt geht, dazu stört ihn die Bodenheizung nicht und lässt sich durch ein Klicksystem jederzeit wieder leicht entfernen und austauschen. Die Optik sollte Holz sein. Was für Holz? Kein Plan. Ich dachte ja, soll sich Tino unser Innenarchitekt damit auseinander setzen und uns Vorschläge machen. (mehr zum Thema Absprung von Tino gibt es in im Thread "Tino macht unser Haus schön" oder nun ja eigentlich nicht mehr) Im Telefonat besprach ich mit dem Baubiologen auch, dass ich schon bei Vloors war und mir dort das neue System angeguckt habe, wo ich jedes Paneel auch einfach aus der Mitte entnehmen und tauschen kann und dazu noch15 Jahre Garantie bekomme (inkl. UV Lichteinflüsse die die Farbe nicht ausbleichen soll). Das fand ich toll. Zwar ein bisschen teuer mit 35€/m² aber da es ja auch zertifiziert ist, dass keinerlei Weichmacher jemals das Tageslicht erblicken werden, einfach gut. Bei Roth haben wir eh 33€/m² mit im Vertrag und somit werden nicht viele Extrakosten anfallen. Also gut, haben wir den Termin mit dem Baubiologen, um sich auch Alternativen anzuschauen. Der Baubiologe erklärte uns, dass es überhaupt gar keine Zertifikate gibt, was Weichmacher in Fußböden angibt und wir eher auf einen anderen Stoff gucken sollen, wo gänzlich keine drin sind. So schlug er uns die Böden der Firma SONO Classen vor. Das ist kein Vinyl, aber ein Stoff der die selben Eigenschaften hat. Hier sind absolut keine Giftstoffe enthalten und es gibt sie auch als Klickvariante. Na gut, hört sich ja vernünftig an. Aber welches Farbmuster? Da wir in den letzten Woche schon einige Eichenmöbel gekauft haben, wäre ein Eichenfußboden doch recht sinnvoll. So fanden wir auch ein Dekor, welches zu uns und der Einrichtung gut passen wird. Hier gab es 2 Versionen des Eichendekors vor Ort. Eins soll 27€/m² kosten, hatte aber viele Asteinschlüsse und auch von der Farbe an sich war das nicht genau das was uns gefiel. Das andere kostet 36€/m², hat keine Asteinschlüsse und auch die Farbe gefiel uns und auch soll der Mehrpreis der höheren Qualität geschuldet sein. Na gut, wir fanden unseren Fußboden. Aber nun die Überraschung. Obwohl Roth diesen Boden als Klickversion anbietet wird dieser vor Ort nicht nur verklickt sondern auch verklebt :O.. wieso das? Das wollen wir nicht, da so das problemlose Entnehmen nicht mehr möglich ist. Dies wird gemacht, da die Firma Roth Gewährleistung gibt und dies nur tut beim Verkleben. Also wird das Verlegen von einer anderen Firma gemacht, die uns dann von sich aus die Gewährleistung gibt und so streichen wir den Punkt wieder mit extra Kostenaufwand aus dem Roth Vertrag. Zusätzlich machte uns es sehr stutzig, dass der Baubiologe meinte, dass wir nur bei der 27€/m² Version keine Mehrkosten hätten und diese Version von uns vorher eingekauft worden ist. WAS? Wir haben im Vertrag 120m² für jeweils 33€/m² gekauft, so steht es im Vertrag. Er meinte ja, das ist auch so aber es kommt ja noch Material für das Verlegen dazu, wie Trittschalldämmung und Sockelleisten und das wären dann die anderen Kosten. Leicht verärgert haben wir entschlossen dies noch einmal zu prüfen. Aber da wir ja nicht mehr verkleben, fallen da erheblich weniger Kosten an, war die Anmerkung vom Baubiologen. Zu Hause prüften wir dies noch einmal. Ganze 10T € haben wir im Vertrag für die 121m² veranlasst. Heißt im Klartext 121m² x 33€m² = 3993€ für den Boden und fast 6T € für Verlegen und Verlegematerial wurde von Roth veranlasst. WAAASSS für 6 T € 121m² verlegen finde ich etwas übertrieben. Des weiteren kann man gar nicht genau raus lesen, was alles in den 10T € enthalten sind, denn der Vertrag gibt nur aus 10 T € für Boden Designboden Vinyl für 33€/m² inkl. Verlegen und Mehrkosten für Material. Dieser Punkt ist nun noch zu klären!
Mit diesen Fragen ging es dann ab zum Fliesenhändler Kärcher in Oranienburg. Eine halbe Ewigkeit brauchten wir dahin, da Freitag war und 16 Uhr dort treffen nicht die optimale Uhrzeit (Wochendsverkehr) war. Herr Kollhoff hat da schon auf uns gewartet und war auch sehr freundlich. Nun wurde uns das Fehlen von Tino wieder schmerzlich bewusst, da wir uns nur ungefähr Gedanken gemacht haben und außer EG Sandtsein nix klar war. Herr Kollhoff fing auch gleich an und zeigte uns mindestens 1 Millionen Muster und Varianten. Wir waren echt überfordert. Aber nach einer ganzen Weile machte es Klick bei mir und ich fand den perfekten Stein für unser Erdgeschoss. Es war liebe auf dem ersten Blick :D.
Aber dann mal wieder der Schock. Der Preis!! Roth hat uns wieder im Standartvertrag einen Fliesenpreis für 30€/m² eingeplant. Aber egal wo wir geguckt haben, kamen wir nie unter 40€/m² und dann die Info, dass bei Roth nur die kleinen Fliesen beim Verlegen mit eingeplant werden. Alles was größer ist als ein A4 Blatt kostet extra beim Verlegen. Wieso das? Größere Fliesen heißt doch weniger Arbeit beim Verlegen, da doch viel mehr Fläche mit einer einzigen Fliese abgedeckt wird. Leider Falsch erklärte mir Herr Kollov. Durch die großen Fliesen muss man einen Stein finden der in einem 1A Zustand ist und aus dem man dann eine Fliese bauen kann. Sind die Fliesen kleiner ist die Wahrscheinlichkeit höher solche Qualität zu finden. Dazu kommt, dass man ganz andere Materialien verwenden muss, damit die Fliese auch an der Wand halten bleibt und das ist teurer. Na toll! Roth das war nicht cool, den Festpreis des Hauses gering zu halten um viele Käufer zu finden und mit unrealistischen Materialpreisen Hausbauneulinge ködern. Auch Herr Kollhoff meinte, dass niemand aus dem Laden mit einem Lächeln geht der mit Roth oder Country Haus baut, da die Preiskalkulation nicht realistisch ist. Wir entschlossen dennoch weiter zu machen und uns vor Ort nicht abschrecken zu lassen. Schließlich soll es dennoch gut aussehen und wir bauen nicht mit viel zu kleinen, hässlichen Fliesen damit wir Geld sparen und am Ende eh wieder alles abreißen. Fragen die Aufkamen waren, z.B. ob wir den Raum wo die Erdwärmepumpe etc. steht auch verfliesen oder nur den Estrich da lassen, welche Sockelleisten und welche Abschlusskanten verbaut werden, welche Fugenfarben und wo welche Fliesen gelegt werden, wie diese gelegt werden und wo und ob wir irgendwelche Eyecatcher einbauen wollen.
Beim Gästebad haben wir beschlossen unten für den Fußboden, auch die teureren Fliesen zu nehmen, die eh im ganzen EG verlegt werden. An der Wand wird auf 2 Meter Höhe eine Fliese aus der eingeplanten Kostentabelle von Roth verlegt, aber es entstehen dennoch Mehrkosten, weil die Größe der Fliese natürlich nicht dem Maß entspricht. Auf 1,10 Meter wird zusätzlich noch ein Streifen mit 3 Steinen als Dekoleiste gezogen.
Nun kommen wir zum Herzstück des Hauses, das Wellnessbad im ersten Obergeschoss. Der Fußboden wird ein dunkles markantes Holz, welches dem Mangoholz der geplanten Möbel ähnelt. In der Dusche und im WC wird die Bodenfliese auch als Streifen an der Wand bis nach oben durchgezogen. In der Dusche bei der Ablagenische wird die Rückwand auch diese Fliese verwendet und beleuchtet sein. An der Wand kommt ein rauer Sandstein und bei der 4 Fliese von Unten kommt die Gemusterte als Streifen um das Bad herum.
Ganze 2 Stunden haben wir für diese Zimmer gebraucht und vollkommen erledigt von diesen Terminen, sind wir um 18 Uhr fertig geworden und verließen mit der Gewissheit, dass uns das ganze eine ganze Stange Geld kosten wird, mit einem gemischten Gefühl den Laden. Gut war, dass wir ein tolles Konzept erstellt haben und schlecht, da wir uns von Roth verarscht gefühlt haben und mit mindestens 5T € Mehrkosten rechnen dürfen.
Nachtrag zu dem Thema Fußboden 06.06.18:
Wir haben uns nach dem Termin am 04.05.18 mit dem Baubiologen sehr intensiv mit dem Thema Fußboden beschäftigt. Wir haben im Internet vier Muster rausgesucht, sodass der Baubiologe uns diese zuschicken kann, damit wir diese vergleichen und testen können. Das ging auch relativ schnell und schon nach etwa 10 Tagen erhalten. Eines davon hat uns optisch auch gut gefallen, sodass wir uns ein Angebot dazu eingeholt haben. Nun mussten wir aber noch das Thema verlegen klären. Wir möchten den Boden auf jeden Fall schwimmend verlegen und nicht klebend. Daraufhin haben wir das Sub-Unternehmen dafür angerufen und sie meinte, dass das Material von diesen Designboden so hart ist, dass man damit nicht arbeiten kann. So ein Boden muss ja auch zurecht geschnitten werden, da so ein Haus ja viele Ecken und Kanten hat. Sie würden den Boden nicht schwimmend verlegen. Das haben wir dann dem Baubiologen mitgeteilt und er meinte, dass wir den Boden dann nun aus dem Vertrag streichen müssen, dh. den Designboden würden wir direkt über dem Baubiologen kaufen und nicht über Roth und dann könnten wir eigene Verleger in Eigenarbeit anheuern. In der Zwischenzeit waren wir auch noch mal bei Vloors, um noch mal die Böden direkt miteinander zu vergleichen. So haben wir von Vloors auch ein Muster erhalten und zu Hause dann festgestellt, dass der von Vloors besser aussieht, es viel angenehmer und weicher ist darauf zu laufen und was ganz wichtig ist, dass der Boden von Vloors nicht rutschig ist, der Designboden dafür aber sehr. Einen anderen Boden kann uns Roth irgendwie nicht anbieten und so fehlt uns die Alternative, da das Muster ja schon ganz gut aussieht, aber das Material uns gar nicht zusagt. Die Entscheidung ist also gefallen, wir nehmen den Vinylboden von Vloors. So müssen wir den Designboden aus dem Roth Vertrag nehmen.
--- Blog abgeschlossen ---
Opmerkingen