Ein ganzer Thread nur über die Dunstabzugshaube? Voll übertrieben? Leider nein! Soviel Zeit, EMail, Planung und Anrufe wie wir in diesem Thema investiert haben, finde ich, dass sich dieses Thema einen eigenen Blogeintrag verdient hat. Von Anfang an. Der Gedanke ein Haus zu haben mit einer offeneren Küche im Wohnzimmer und einer Kochinsel ist der, denn ich hatte, als ich anfing über einem Hausbau nachzudenken. Aber hey, ich bau ein Haus, da kann ich doch von Anfang an die viel leistungsstärkere Abluft planen. Und wenn Schwiegermutter zu Besuch kommt und ihr wundervolles Essen zaubert (wird hoffentlich oft passieren das mit dem bekocht werden :D) dann ist es wohl doch besser Abluft zu haben. Zur Erklärung meiner Schwiegermutter ist Vietnamesin und das gekochte Essen hinterlässt Geruchsspuren im ganzen Haus und es wird viel mit Öl und Fischsauce gekocht, was sich gerne dann in der ganzen Wohnung verteilen könnte. Also beim Küchenkauf erkundigt, was denn die beste Dunstabzugshaube mit Abluft sei und fest eingeplant. Dass das Sofa nicht gleich schon in den ersten Wochen von Fett trieft und noch nach Schwiegermutters letzter Nudelsuppe riecht, waren mir im Kopf die 3T € für die Petra Dunstabzugshaube wert. Für das Geld muss die ja Hammer sein und wenn ich Lust habe, kann ich bestimmt die Anlage nutzen um indoor Space Diving zu betreiben. Die Welt kann so einfach sein, wären da nicht die ganzen Leute, die es lieben einem Stein in den Weg zu räumen. Worauf ich hinaus will. Bis zum Bauzeichner war alles leicht, da soll das Abzugsrohr raus (über das Fenster in der Küche), Schwupps war es eingeplant und ging zum Bauantrag. Nach dem Antrag der erste Dämpfer. Im Gespräch mit dem Schornsteinfeger, mit dem wir gerade unsere Gespräche wegen des Kamins haben, erfuhr ich das auch dieser die Abzugsanlage abnehmen muss. Wieso zum Teufel muss ein Schornsteinfeger eine Dunstabzugshaube abnehmen? Der Grund ist folgender. Durch die Abluft wird Luft aus dem Raum gesaugt und nach draußen gebracht, es entsteht also ein gewisser Unterdruck im Haus. Durch diesen Unterdruck könnte im Kamin Giftige Gase (CO2) gezogen werden und sich im Raum verteilen. Das ist gefährlich und muss also vorher kontrolliert werden. Die Ausrede, dass wir ja extra einen Kingfire Grande S Kamin verplanten, da dieser Zertifiziert sei und dass der einzige Kamin ist, wo dies nicht passiert und wir extra diesen dafür genommen habe, zählte nicht. Er kenne diesen Kamin zwar, aber die Zertifizierung ist nur dafür da, dass der Kamin einen Unterdruck von bis zu 8 Pascal irgendwie handhaben kann. Er meinte, dass mit Abluft und Be- und Entlüftungsanlage schon mal bis zu 30 oder 40 Pascal Unterdruck entstehen können. Deswegen sollten wir auf jeden Fall nachrüsten. Mit dem Satz, ihre Gesundheit sollte das wert sein hat er uns dann aber auch eingefangen. Die ganze Konstellation ist zwar nicht ideal, aber machbar. Nun sollen wir einen USA Brunner einbauen lassen, damit dieser einen eventuellen Unterdruck erkennt und gleich die Zuluft des Kamins verschließt, so dass das Feuer erlöscht und wir keine Gefahr laufen weiteren Giftstoffe in die Wohnung zu saugen. Und auch die Lüftungsanlage soll es anscheinend ausstellen. Kosten 1500 €. Ok, wenn der Schornsteinfeger den Kaminbauer Schiedel nicht ganz vertraut, wird auch das veranlasst. Kosten für Abluft nun schon bei 4,5T €. Es geht weiter. In Absprache für das Belüftungssystem, dass im ganzen Haus verbaut wird, hieß es wir sollen ab Inbetriebnahme der Anlage so selten wie möglich die Fenster öffnen, da so das System durcheinanderkommt. Es ist aber auch nicht nötig, da wir durch diese Anlage immer Frischluft haben werden. Hmm, aber unsere Architektin hat doch nun schon einen Funkkontaktschalter eingeplant, damit wenn die Abzugshaube im Betrieb ist, automatisch das Fenster angekippt wird. Damit wollen sie auf Nummer sicher gehen, dass wir auf keinen Fall eine Kohlenstoffmonoxidvergiftung bekommen können und einfach tot umfallen. Wenn wir diese Sicherheitsvorkehrungen aber treffen, sollte eine Abzugshaube mit Abluft möglich sein, laut dem Schornsteinfeger. Sicherheitshalber sollten wir aber noch mal mit dem Anbieter der Be- und Entlüftungsnalage alles klären, im diesem Fall Waterkotte, ob es aus ihrer Sicht ok wäre. Auch hier war die Antwort, es wäre machbar, aber nicht unbedingt ratsam. Außerdem legte dann auch unser Bauleiter uns ans Herz, das System auf Umluft zu ändern, da so ein Durchbruch durch die Wand gebohrt werden muss und so immer Kälte und Wärme dort ungewollt eindringt und so nicht nur die Kfw Förderung für das Energiesparhaus in Gefahr sei, sondern auch dies ein Brutherd für Schimmel sei. Wir haben dann mit unserem Energieberater gefragt, ob die Kfw Förderung dadurch wirklich in Gefahr wäre und was er uns raten würde. Also die Förderung würde das nicht gefährden, da das unabhängig davon wäre und gar nicht betrachtet wird. Aber abraten würde er uns von der Abluft schon, da es das ganze Lüftungssystem stören könnte. Und in der normalen Lüftunsanlage sind auch Filter integriert, sodass fettige Luft auch durch deren Abluft rausgezogen wird.
Da wir mittlerweile bei fast 5T € für Abluft sind und es immer komplizierter wurde mit dem ganzen System, die Förderungen in Gefahr war, gesundheitliche Gefahren auf uns warteten und wir langsam keine Lust mehr hatten, dass uns alle das ausreden wollten, beugten wir uns einfach dem Ganzen. Nun kommt eine gute Umluftanlage rein. Der Schornsteinfeger, der Luftsystemtechniker, der Energieberater und der Bauleiter und sind glücklich und ich lass Schwiegermutter nicht kochen und lade sie für die gesparten 4T € einfach zum Essen ein.
Vorteile Abluft:
- Leiser im Betrieb, da die Luft nicht extra durch einen Kohlefilter gezogen werden muss
- Leistungsstärker
- Höherer Preis, da ein ganzes System aufgebaut werden muss die Luft nach außen zu
befördern
- Keine Filterwechsel
Vorteile Umluft:
- Leichtere Installation
- Kein Durchbruch nötig
- Keine Druckprobleme, da die gezogene Luft auch wieder ausgestoßen wird
- Fett sammelt sich nicht im Ausgangsschlauch
--- Blog abgeschlossen ---
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